Viscosi
Fissuren schnitzen oder ziehen
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Der letzte Arbeitsschritt beim Aufwachsen eines Inlays einer Vollkrone oder eines Onlays aus Gold ist das feine Ausarbeiten der Fissuren und Hilfsfissuren mit einem roten Thomascolor-Instrument (Fa. SAFIDENT, Gland)
Die eigens für diesen Arbeitsschritt geformten Arbeitsspitzen sind im 90 ° Winkel zueinander gestellt und lanzettförmig. Eine Fissur soll sich ja nach okklusal öffnen wie eine Blüte. Zöge man diese Fissur nur mit einer dünnen Sonde, so könnten sich kleine harte Speiseteile darin festsetzen.
Das rote Thomascolor-Instrument ist dank seiner präzisen Arbeitsflächen zum Schnitzen sehr gut geeignet.
Beim Fissuren-Schnitzen bleibt aber mit jedem Instrument in der Tiefe der Fissur eine V-förmige Kerbe, die basal eine scharfe Kante aufweist.
Das Viscosi-Instrument (Fa. SAFIDENT, Gland) hat, wie ein normales Thomascolor-Aufwachsinstrument, zwei verschieden dicke Arbeitsenden. Diese Arbeitsenden besitzen aber auf dem Weg zum Griff jeweils eine kugelförmige Verdickung.
Diese Verdickung dient als Wärmespeicher. Das über der Flamme angewärmte Instrument wird vorsichtig durch die Basis der geschnitzten Fissur geführt. Die Grundtemperatur der Arbeitsspitze hält sich durch die besondere Gestaltung länger als erwartet, sodass die gesamte Fissur durchzogen werden kann.
Die oben beschriebene V-Form wird basal abgerundet, es entsteht ein weicher Fissurenboden, der Speisereste nicht einklemmt. Die beiden verschieden dicken Instrumentenspitzen sind für feine und größere Vertiefungen gebaut.
Viele Zahntechniker umgehen dieses Problem, indem sie mit feinen Rosenbohrern oder spitzen Fräsen versuchen, die Fissuren nach dem Guss nachzuarbeiten. Auf diese Weise ist aber keineswegs die feine geschwungene Charakteristik einer in Wachs mit dem Viscosi – Instrument gezogenen Vertiefung nachzuahmen.